Boulainvilliers Kyūzō Manyusukuriputo Korekushon (Henri de Boulainvilliers)
ブーランヴィリエ旧蔵マニュスクリプトコレクション

Die Sondersammlung Boulainvilliers Kyūzō Manyusukuriputo Korekushon der Universitätsbibliothek der Chūō Daigaku enthält Werke von dem französischen Historiker und Philosophen Henri de Boulainvilliers (1658–1722) und umfaßt 28 Manuskripte.
Henri de Boulainvilliers gehörte zu den ersten modernen Historikern, die betont haben, daß historische Studien das Werkzeug zur Analyse des Zustands einer gegenwärtigen Gesellschaft sein können. Er war klassisch gebildet und hatte französische Geschichte studiert. Er diente neun Jahre lang im Militär und versuchte danach seine literarischen Begabungen weiterzuentwickeln. Seine geschichtswissenschaftlichen und -philosophischen Ideen wurden erst postum veröffentlicht. Im Jahr 1727/28 erschien in drei Bänden sein Werk L’État de la France und 1732 sein Essai sur la noblesse de France. Ersteres behandelt die französische Monarchie bis zum Tod Ludwigs XIV. (1643–1715), wobei soziopsychologische Erklärungen von Ereignissen und institutionelle Entwicklungen im Vordergrund stehen. Im letzteren Werk analysiert Boulainvilliers den Niedergang des französischen Adels, attackiert den Absolutismus von Ludwig XIV. und fragt nach der Legitimität politischer Institutionen. Mit seiner vergleichenden historischen Theorie auf der Grundlage der Kritik des Naturrechts und seiner Forderung nach einer politik- und reformorientierten Wissenschaft nähert er sich den Gedanken von Charles Louis de Secondat Montesquieu (1689–1755) an.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.