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Yosano Bunko (Yosano Akiko, Yosano Tekkan)
与謝野文庫

Die Sondersammlung Yosano Bunko der Universitätbibliothek der Shōwa Joshi Daigaku basiert auf rund 200 Büchern sowie Zeitschriften von und über die Dichterin Yosano Akiko (1878–1942) und ihren Ehemann und Dichter Yosano Tekkan (1873–1935; ursprünglich Hiroshi) und enthält darüber hinaus etwa 100 handschriftliche Titel aus dem Yosano-Nachlaß. Die Sammlung wurde von dem Arzt Ōmi Kōzō und seiner Ehefrau Mitsuko, die beide Schüler des Dichter-Ehepaares waren, zusammengetragen. Nach dem Tod von Ōmi Mitsuko wurde die Yosano-Sammlung auf Empfehlung von Ikeda Kikan (1896–1956), Professor für Literaturwissenschaft, im Mai 1953 auf die Shōwa Joshi Daigaku übertragen. Die Bibliothek wurde nach und nach ergänzt und erhielt im April 1975 den Status einer Sondersammlung.
Yosano Akiko war 1900 eine der ersten Beiträgerinnen zu der Zeitschrift Myōjō [Leuchtender Stern], die von Yosano Tekkan monatlich herausgegeben wurde. Im darauffolgenden Jahr heirateten die beiden, und bald darauf veröffentlichte Akiko ihr 400-Tanka-Werk Midaregami [Gelöstes Haar], das wegen seiner leidenschaftlichen und sinnlichen Poesie rasch bekannt wurde. Tekkan, ein Schüler von Ochiai Naobumi (1861–1903), war seit 1893 Mitglied der Tanka-Gesellschaft Asakasha, veröffentlichte 1894 die kritische Sammlung Bōkoku no on [Töne eines untergehenden Landes] zur Waka-Dichtung und propagierte eine Tanka-Reform (tanka kakushin). Im Jahr 1899 rief Tekkan in Gestalt der Tōkyō Shinshisha eine eigene Dichtergesellschaft ins Leben. Akiko und Tekkan waren beide Teil der romantischen Literaturbewegung in Japan. Akiko hinterließ mehr als zwanzig Gedichtbände. Sie war feministisch und pazifistisch aktiv. Von ihr stammt das anläßlich des Japanisch-Russischen Krieges 1904 verfaßte Gedicht Kimi shi ni tamau koto nakare [Möge der Himmel verhindern, daß du stirbst]. Sie setzte sich auch praktisch mit Frauen- und Erziehungsfragen in der 1921 gegründeten, koedukativen Bildungseinrichtung Bunka Gakuin auseinander. Akiko veröffentlichte Kommentare zu klassischer sowie moderner japanischer Literatur, übersetzte das Genji monogatari in modernes Japanisch [Shinyaku Genji monogatari; 1912–1913] und hauchte der klassischen Poesie frische Energie und neuen Geist ein.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.

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Schlagworte:

Feminismus; Frauengeschichte; Frauengeschichte, japanische; Gedichte, moderne japanische; Gender Studies; Geschlechterforschung; Ikeda, Kikan; Japanische Frauengeschichte; Japanische Literatur; Japanische Literatur der Moderne; Japanische moderne Gedichte; Literatur, japanische; Literatur, moderne japanische; Moderne japanische Literatur; Ochiai, Naobumi; Ōmi, Kōzō; Ōmi, Mitsuko; Pazifismus; Tanka; Yosano, Akiko Yosano, Tekkan (Hiroshi)

Sachgebiete:

Literaturwissenschaft

Bibliothek:

Shōwa Joshi Daigaku Toshokan

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Setagaya-ku
154-8533 Tōkyō-to
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