William Morris Korekushon
ウィリアム・モリス　コレクション

Die Sondersammlung William Morris Korekushon der Ōsaka Geijutsu Daigaku enthält rund 500 westlichsprachige Werke von und über den britischen Kunsthandwerker, Sozialreformer und Schriftsteller William Morris (1834–1896). Dazu gehören die 53 Titel (66 Bände) der unter Schriftentwicklern, Druckern und Buchbindern bereits legendären Kelmscott Press (1891–1896) in London-Hammersmith. Darunter befindet sich auch eine Ausgabe der Werke Geoffrey Chaucers (ca. 1340–1400), die einen Höhepunkt der spätmittelalterlichen Literatur Englands darstellen und die Ablösung des Französischen zugunsten des (Mittel-)Englischen als Sprache der Intellektuellen einleiteten.
William Morris beeinflußte mit seiner Arbeit das Kunsthandwerk und die Handwerkskunst, die Malerei, Designer sowie Schriftsteller. In der Kunstgeschichte wird ihm eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Art Nouveau (Jugendstill, ca. 1890–1914) zugestanden. Er befürwortete eine Rückkehr zur handwerklichen Arbeit, wollte die Kunst vom Handwerk her erneuern und entwarf selbst Schriften (Golden Type, Troy Type, Chaucer Type) sowie Holzschnittbuchschmuck. Als Dichter und Denker sowie als Begründer der Arts and Crafts Movement übte er großen Einfluß auf den kontinentalen Jugendstil aus und engagierte sich zudem als Sozialreformer mit anarchisch gefärbten Sozialutopien.
Die Universitätsbibliothek der Ōsaka Geijutsu Daigaku hat zwei Ausstellungen mit Exponaten der William-Morris-Sondersammlung organisiert. Zu diesem Anlaß wurden die beiden reich bebilderten Ausstellungskataloge Vikutoria-chō sashiebon to Uiriamu Morisu (1996) und Uiriamu Morisu to Kerumusukotto puresu kanpon (1999) mit Erläuterungen herausgegeben.