Kantō-Region  |  Kōgakuin Daigaku Toshokan

Kon Wajirō Korekushon
今和次郎コレクション

Die Sondersammlung Kon Wajirō Korekushon der Universitätsbibliothek der Kōgakuin Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Architekten und Alltagsforschers Kon Wajirō (1888–1973) und umfaßt rund 4.700 japanische Bücher und Berichte, etwa 1.000 westlichsprachige Bücher und Berichte sowie Zeichnungen, Fotos, Notizen und Briefe unter besonderer Berücksichtigung der Wohnungssituation, der Sitten und des Brauchtums in japanischen und koreanischen Bauern- und Fischerdörfern seit Mitte der 1920er Jahre.
Kon Wajirō stammte aus Hirosaki in der Präfektur Aomori, studierte bis 1912 Architektur und Kunst an der Tōkyō Bijutsu Gakkō und erhielt danach eine Dozentenstelle an der Fakultät für Architektur an der Waseda Daigaku, wo er 1920 Ordinarius wurde. Kon erforschte mit der Unterstützung von Yanagita Kunio (1875–1962) und Ishiguro Tadaatsu (1884–1960) aus dem Landwirtschaftsministerium seit 1916 die Privathausarchitektur und das Alltagsleben auf dem Lande. Im Jahr 1922 führte er für die japanische Regierung eine Auftragsarbeit im Generalgouvernement Korea durch. Nach dem großen Kantō-Erdbeben von 1923 erforschte er die Situation der Wohnungsbaracken und erarbeitete Vorschläge für die künftige Stadtplanung und Wohnungspolitik. Für die 1924 gegründete Dōjunkai (seit 1941 Jūtaku Eidan) führte er Untersuchungen in der Tōhoku-Region durch. Diese Organisation erforschte erstmals in Japan die Errichtung von erdbebensicheren Gebäuden und die Verwendung von feuerfesten Baustoffen. Sie baute bis zum Beginn der 1940er Jahre mehr als 2.500 Gebäude in Japan und entwickelte Eigentumswohnungen (shūgō jūtaku) in mittelhohen Stahlbetonkonstruktionen. Zu seinen Hauptwerken zählen Chōson buraku chōsa tokubetsu hōkoku [Sonderbericht über koreanische Bauern- und Fischerdörfer; 1924], Nihon no minka [Japanische Privathäuser; 1927] und Dai-Tōkyō annai [Groß-Tōkyō-Führer; 1929]. Nach seiner Emeritierung an der Waseda Daigaku Ende der 1950er Jahre lehrte er in den 1960er Jahren an der Kōgakuin Daigaku japanische Kulturgeschichte.
Die Sondersammlung ist seit 1991 durch den Katalog Kōgakuin Daigaku shozō Kon Wajirō bunko mokuroku bibliographisch erschlossen. Darüber hinaus können die bibliographischen Daten eines wachsenden Teils der Sammlung über die Internetseite der Universitätsbibliothek recherchiert werden.

<http://www.lib.kogakuin.ac.jp/k_index.html>

Schlagworte:

Architekturgeschichte; Brauchtum und Sitte; Dōjunkai, Zaidan Hōjin; Ishiguro, Tadaatsu; Japanisch-koreanische Beziehungen; Japanische Kulturgeschichte; Japanische Volkskunde; Japanische Wohnungspolitik; Kon, Wajirō; Koreanisch-japanische Beziehungen; Koreanische Bauerndörfer; Kulturgeschichte, japanische; Privathausarchitektur; Sitte und Brauchtum; Stadtplanung; Taishō-Zeit-Architektur; Volksarchitektur, japanische; Volkskunde, japanische; Wohnungspolitik, japanische; Yanagita, Kunio Zwischenkriegszeit, japanische

Sachgebiete:

Architektur Volkskunde/Ethnologie

Bibliothek:

Kōgakuin Daigaku Toshokan

1-24-2 Nishishinjuku
Shinjuku-ku
163-8677 Tōkyō-to
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Fax.: 03-5322-8570

http://www.lib.kogakuin.ac.jp


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