Bücher Bunko (Karl Bücher)
ビュッヒャー文庫

Die Sondersammlung Bücher Bunko der Kyōto Daigaku (Keizaigakubu Toshoshitsu) basiert auf der Privatbibliothek von Karl Bücher (1847–1930) und umfaßt 11.500 westlichsprachige Bücher zur Staats- und Sozialwissenschaft (National- und Sozialökonomie, Finanzwissenschaft, Statistik, Politische Wissenschaft, Soziologie), Rechtswissenschaft, Zeitungswissenschaft sowie Hilfswissenschaften.
Karl Bücher hatte in Bonn und Göttingen studiert und lehrte später Nationalökonomie und Statistik unter anderem in Basel, Karlsruhe und Leipzig. In seiner wissenschaftlichen Spätphase wurde er ein Begründer der Zeitungswissenschaft und in gewissem Sinne auch der historischen und systematischen Kommunikationswissenschaft. Als Vertreter der jüngeren Historischen Schule der deutschen Nationalökonomie kritisierte er die klassische Nationalökonomie scharf, unterschied die Wirtschaftsstufen unter anderem nach der räumlichen Intensität der wirtschaftlichen Verflechtungen und analysierte in seiner Stufentheorie in erster Linie geschlossene Hauswirtschaften, Stadtwirtschaften und nationale Volkswirtschaften.
Die Bücher Bunko hatte Iwasaki Koyata (1879–1945) nach dem Ersten Weltkrieg ursprünglich für Mitsubishi Gōshi Gaisha direkt vom früheren Eigentümer für rund 4.000 britische Pfund (damals ca. 40.000 Yen) gekauft. Verhandlungen zwischen Iwasaki und dem Leiter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Kyōto Teikoku Daigaku, Ogawa Gōtarō (1876–1945), führten dazu, daß die komplette Sammlung ihrer Bibliothek als Schenkung übertragen wurde.
Die Sondersammlung ist seit 1970 durch den Katalog der Karl Bücher Bibliothek in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kyoto bibliographisch erschlossen.