Kinki-Region  |  Kyōto Daigaku Bungakubu Toshoshitsu

Nishida Bunko (Nishida Kitarō)
西田文庫

Die Sondersammlung Nishida Bunko der Kyōto Daigaku (Bungakubu Toshoshitsu) basiert auf der Privatbibliothek des berühmten Denkers, (Religions-)Philosophen und Mitbegründers der Kyōto-Schule Nishida Kitarō (1870–1945) und umfaßt 1.627 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung der Philosophiegeschichte.
Nishida Kitarō stammte aus der Präfektur Ishikawa und studierte bis 1894 Philosophie an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Danach arbeitete er als Ordinarius an der Daiyon Kōtō Gakkō und an der Gakushūin. Nishida wechselte 1910 als Assistenzprofessor an die Kyōto Teikoku Daigaku, wo er 1911 das Werk Zen no kenkyū [Über das Gute] vorlegte und zwei Jahre später zum ordentlichen Professor avancierte. Nishida lehrte vor allem Philosophie, Ethik und Religionsphilosophie und errichtete als Experte für westliche Philosophie auf der Grundlage des buddhistischen und konfuzianistischen Erbes in Japan seine eigene Philosophie. Während des Ersten Weltkriegs veröffentlichte Nishida über fünf Jahre hinweg in vierundvierzig Folgen sein Werk Jikaku ni okeru chokkan to hansei [Intuition und Reflexion im Selbstbewußtsein] in der Zeitschrift Geibun (später Tetsugaku Kenkyū). Zusammen mit Tanabe Hajime (1885–1962) begründete Nishida die sogenannte Kyōto-Schule (Kyōto gakuha no tetsugaku).
Ein Grundbegriff dieser Philosophie war „das absolute Nichts“ (zettaimu), bisweilen auch als „das schlechthinnige Nichts“ bezeichnet. In der Nishida-Lehre verschmolzen östliche und westliche Philosophie sowie Zen-Buddhismus mit waldursprünglichem Philosophieren (nama no tetsugaku) und neukantianischem Idealismus (Doitsu kannenron no riron) zu einer Philosophie der reinen Erfahrung und des absoluten Nichts. Bei dem Verlag Iwanami Shoten erschienen zwischen 1947 und 1966 unter dem Titel Nishida Kitarō zenshū in 19 Bänden seine gesammelten Werke.
Die frühere Privatbibliothek Nishidas ist auf vier Orte verteilt: das sind neben der Kyōto Daigaku die Gakushūin Daigaku sowie das Ishikawa-ken Nishida Kitarō Kinen Tetsugakukan (vormals Nishida Kinenkan) und das Sunshinsō (Wohnhaus des späten Nishida Kitarō in Kamakura). Ein Gesamtkatalog für den kompletten Bestand liegt seit 1983 als Nishida Kitarō zenzōsho mokuroku von Yamashita Masao vor. Demgegenüber enthalten die beiden Kataloge Nishida bunko mokuroku (1954) und Kyōto Daigaku Bungakubu Tetsugaku, Seiyō Tetsugakushi Kenkyūshitsu Nishida bunko mokuroku zokuhen (1970) nur diejenigen Werke aus der früheren Nishida-Privatbibliothek, die sich an der Kyōto Daigaku befinden.

<http://www.kulib.kyoto-u.ac.jp/guide/jpn/collection.html>

 

Relatierte Sondersammlungen:
Nishida Bunko: Nishida Sotohiko

Schlagworte:

Buddhismus; Japanische Philosophie; Kant, Immanuel; Kyōto-Schule der japanischen Philosophie; Nishida, Kitarō; Nishida-Philosophie; Philosophie, japanische; Philosophiegeschichte; Religionsphilosophie; Tanabe, Hajime Yamashita, Masao

Sachgebiete:

Philosophie

Bibliothek:

Kyōto Daigaku Bungakubu Toshoshitsu

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Kyōto-shi
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Fax.: 075-753-2453

http://www.kulib.kyoto-u.ac.jp/guide/libraries/03.html


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